Strompreise
Die Preise für Strom unterscheiden sich bei den einzelnen Anbietern erheblich. Es ist manchmal kaum nachvollziehbar, wie sich die Strompreise gestalten. Besonders bei den großen Energieversorgern sind die Preise hoch, während sie bei kleineren Anbietern niedriger ausfallen. Einige Anbieter erhöhen die Preise Jahr für Jahr, das äußert sich in steigenden Abschlagszahlungen für die Verbraucher. Vielleicht haben Sie sich bereits gefragt, welches Recht die Stromversorger haben, um die Preise für Strom zu gestalten oder zu erhöhen.
Grundlage für die Bildung der Strompreise
Der Strompreis setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen, die sich in jedem Jahr in ihrem Verhältnis verschieben können. Der Preis für Strom wird aus
- Kosten für Energieerzeugung und Vertrieb
- Kosten für den Netzbetreiber
- Umlage für das Erneuerbare-Energien-Gesetz
- Mehrwertsteuer
- Stromsteuer
- Konzessionsabgaben
gebildet. Konzessionsabgaben müssen für die Verlegung und Instandhaltung von Stromnetzen sowie für die Nutzung öffentlicher Straßen gezahlt werden. Den Hauptanteil des Strompreises machen im Jahr 2014 die Kosten für die Stromerzeugung und den Vertrieb mit 23,86 Prozent sowie die Netzkosten mit 23,17 Prozent aus. Die Umlage für das Erneuerbare-Energien-Gesetz liegt immerhin bei 21,71 Prozent. Der Strom wird von den Stromerzeugern in Stromkraftwerken produziert. Abhängig vom Erzeuger kann der Strom konventionell, unter Verwendung fossiler Brennstoffe oder aus Atomenergie erzeugt werden, doch im Kommen ist der Strom aus erneuerbaren Energien. In Wasserkraftwerken, Windkraftanlagen und Photovoltaikanlagen kann dieser Ökostrom erzeugt werden. Bei der Erzeugung von Strom entstehen Fixkosten und variable Kosten. Bei der Gestaltung des Strompreises spielt es eine Rolle, von welchem Erzeuger der Stromanbieter den Strom bezieht. Der Stromerzeuger hat bei der Festlegung seiner Preise kalkulatorische Spielräume. Die Preise für Strom von Kraftwerksbetreibern werden hauptsächlich an Strombörsen bestimmt. Für Strom aus erneuerbaren Energien wird der Erzeugerpreis im Erneuerbare-Energien-Gesetz geregelt. Im Strompreis sind die Kosten für die Emissionsrechte von CO2 sowie die Gewinne der Stromerzeuger enthalten. Die Großhandelspreise werden an der Strombörse bestimmt und sind abhängig vom Marktmechanismus. Das letzte Gebot, das an der Strombörse einen Zuschlag bekommt, bestimmt den Preis an der Strombörse. Das teuerste Kraftwerk bestimmt den Strompreis an der Börse. Die Kosten für die Netznutzung werden in der Stromnetzentgeltverordnung geregelt. Schließlich müssen Abgaben und Umlagen bezahlt werden, die in den Strompreis einfließen. Neben der Umlage für das Erneuerbare-Energien-Gesetz und der Konzessionsabgabe kommen die Umlage nach dem Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz, die Umlage nach der Stromnetzentgeltverordnung, die Offshore-Haftungsumlage sowie die Umlage für abschaltbare Lasten hinzu. Gewerbliche Abnehmer müssen andere Strompreise als Privatkunden bezahlen, für sie gelten andere Tarife.
Wie sich die Strompreise gestalten
Die Stromanbieter können auf den Strompreis eine Gewinnspanne aufschlagen, sie ist abhängig vom Anbieter unterschiedlich hoch. Unter den großen Stromkonzernen herrscht nur wenig Konkurrenzdruck, sie gestalten die Preise entsprechend hoch. Die Energieanbieter begründen Erhöhungen der Strompreise mit hohen Steuern und mit der Umlage für das Erneuerbare-Energien-Gesetz. Weiterhin machen sie für ihre Preispolitik oft die mangelhafte Infrastruktur und hohe Einkaufspreise für den Strom verantwortlich. Die meisten Energieversorger erzeugen ihren Strom nicht selbst, sondern sie kaufen ihn an der Börse ein. Für Sie als Verbraucher ist die Gestaltung der Strompreise bei den einzelnen Anbietern kaum transparent. Vor allem die kleineren Stromanbieter, die keinem Konzern angehören, sind gezwungen, den Strom günstig anzubieten oder verschiedene Anreize für die Kunden zu schaffen. Sie bieten unterschiedliche Tarife an, zu denen Pakettarife sowie Mehr- und Minderverbrauchstarife gehören. Bei den Strompreisen gelten Grundpreise und Arbeitspreise. Die Grundpreise fallen, ebenso wie die Arbeitspreise, abhängig vom Anbieter unterschiedlich aus. Der Grundpreis wird unabhängig vom tatsächlichen Verbrauch erhoben, der Arbeitspreis wird pro Kilowattstunde berechnet.
Wie Sie auf die Preispolitik der Stromanbieter reagieren können
Sind Sie der Meinung, dass Sie einen zu hohen Strompreis bei Ihrem Anbieter bezahlen, so müssen Sie diese Preispolitik nicht hinnehmen. Verschiedene Energieversorger bieten den Strom deutlich günstiger an, solche Angebote sollten Sie nutzen. Diese Anbieter zeigen, dass es trotz der gesetzlichen Regelungen und der Einflüsse auf die Preisgestaltung möglich ist, den Strom günstig anzubieten. Nur dann, wenn möglichst viele Verbraucher zu günstigeren Anbietern wechseln, können die Energieriesen zu einem Umdenken in ihrer Preispolitik gezwungen werden. Vor einem Wechsel müssen Sie sich nicht fürchten, er ist innerhalb kurzer Zeit vollzogen. Sie müssen nicht befürchten, dass Sie während der Zeit des Wechsels nicht mit Strom versorgt werden. Der bisherige Anbieter muss Sie innerhalb der Kündigungsfrist, nachdem Sie den alten Vertrag gekündigt haben, weiterhin mit Strom versorgen.
Wie Sie die Strompreise vergleichen
Möchten Sie einen günstigen Stromanbieter finden, so müssen Sie die Strompreise vergleichen. Über ein Vergleichsportal im Internet erledigen Sie das in wenigen Minuten. Sie müssen nur die Eingabefelder der Vergleichsplattform mit Postleitzahl und dem jährlichen Stromverbrauch ausfüllen, weiterhin können Sie Angaben zu Tarifdetails machen. Solche Tarifdetails können
- Laufzeit
- Zahlungsweise
- Neukundenbonus
- Preisgarantie
- Ökostrom
- Kündigungsfrist
sein. Haben Sie die erforderlichen Angaben gemacht, können Sie die Strompreise vergleichen. Der Vergleich zeigt Ihnen für die jeweiligen Anbieter den Preis pro Jahr sowie die Einsparung pro Jahr gegenüber dem regionalen Basisversorger auf. Zusätzlich können Sie Tarif- und Preisdetails abrufen. Zu den einzelnen Anbietern können Sie ausführliche Angaben abrufen, beispielsweise über die Zusammensetzung des Stroms. Hier erfahren Sie, ob es sich um konventionell erzeugten Strom oder um Ökostrom handelt. Bei den Anbietern für Ökostrom sollten Sie darauf achten, dass sie über ein Siegel verfügen. Das kann ein Siegel vom TÜV oder das Siegel OK Power sein. Ist ein Siegel vom TÜV vorhanden, so können Sie auf geprüfte Strompreise vertrauen. Es kommt nicht nur darauf an, dass der Preis möglichst niedrig ist, sondern auch darauf, dass sich der Anbieter dauerhaft auf dem Markt behaupten kann und nicht in die Insolvenz abrutscht. Nachdem Sie einen Anbieter ausgewählt haben, können Sie den Antrag auf Stromversorgung online stellen. Bei Ihrem bisherigen Anbieter müssen Sie den Vertrag nicht kündigen, da dies der neue Energieversorger übernimmt.
Was besagt die Preisgarantie?
Verschiedene Stromanbieter gewähren für einen bestimmten Zeitraum eine Preisgarantie. Innerhalb dieses Zeitraums ändern sich die Strompreise nicht. Die Preisgarantie gilt allerdings nicht für Steuern sowie für Abgaben. Erhöhen sich die Steuern oder die Abgaben, so führt dies dennoch zu einer Erhöhung der Strompreise innerhalb eines Abrechnungszeitraumes. Der Anbieter wird Sie darüber informieren, wenn er aus diesem Grunde seine Preise anpassen muss.